Mobiler Dorftreff Osberghausen

Im Engelskirchener Ortsteil Osberghausen droht mit der Schließung der Turnhalle und der Aufgabe des Außengeländes des örtlichen Sportvereins (TVO) ein wesentlicher Treffpunkt für dörfliche Gemeinschaftsaktivitäten dauerhaft verlorenzugehen. Um diesem Verlust entgegenzuwirken, haben sich engagierte Bürger*innen und örtliche Vereine zusammengeschlossen – mit dem Ziel, einen neuen, lebendigen Mittelpunkt für das Dorf zu schaffen. Ergebnis: Ein Mobiler Dorftreff Osberghausen soll entstehen, zentral gelegen, barrierefrei zugänglich und offen für alle als neues „Zuhause“ für Vereine und die Dorfgemeinschaft.

Ausgangslage

Das Vereinsleben in Osberghausen ist seit 2020 stark eingeschränkt. Die Turnhalle wurde als einsturzgefährdet klassifiziert und ist seitdem für den TV Osberghausen (TVO) sowie alle anderen Vereinsveranstaltungen nicht mehr nutzbar. Die Gastronomie neben der Turnhalle ist ebenfalls geschlossen. Seitdem wird auf „Notlösungen“ ausgewichen (u.a. Räumlichkeiten in der Culturkirche Oberberg). Um das Vereins- und Gemeinschaftslebens in Osberghausen zu wahren und gemeinschaftlich nach (zunächst räumlichen) Perspektivlösungen zu suchen, wurde 2021 von allen Vereinen und vielen Engagierten die „SOKOsberghausen“ ins Leben gerufen.

Die Gemeinde ist Eigentümerin des Grundstücks, der TVO Erbbaurechtsnehmer und damit Eigentümer der Turnhalle.

Initiative

Die „SOKOsberghausen“ existiert auf Initiative des Quartiersmanagements Engelskirchen seit September 2021 und besteht aus Vertreter*innen aller ortsansässigen Vereine (Friedhofspflegeverein, Heimat- und Verschönerungsverein Osberghausen (HVO), TV Osberghausen, Förderverein Kirche Osberghausen, Karnevalsverein Osberghausen, Angelverein), der freiwilligen Feuerwehr, der Culturkirche Oberberg, der Gemeinde sowie Vertreter*innen der Unternehmerschaft. Neben regelmäßigen Treffen wurden Arbeitsgruppen gegründet, die Projekte begleiten/umsetzen (AG Turnhalle, AG Bürgerbefragung, AG Internetseite). Der Zusammenschluss betrachtet es als Gemeinschaftsaufgabe, einen neuen Mittelpunkt für die Dorfgemeinschaft ins Leben zu rufen.

Idee und Funktionen

Ziel des Projekts ist es, eine zukunftsfähige Infrastruktur zu schaffen, die das Dorfleben in Osberghausen langfristig erhält und weiterentwickelt. Ein Versammlungsort, der für alle offen ist, wird dringend benötigt – ein Ort, an dem Begegnung, Kultur, Heimatverbundenheit, Sport und Bewegung sowie Integration ihren festen Platz finden. Um dieses Vorhaben gezielt voranzubringen, wurden in einer Ideenwerkstatt 2023 sowie in einigen Beratungsgesprächen an einem Nutzungs- und Realisierungskonzept gearbeitet.

Aktueller Stand und Ausblick

Nach knapp zweijähriger Projektbegleitung ist der Turnverein Osberghausen (TVO) als Erbbaurechtsnehmer und damit als Eigentümer der Turnhalle im Frühjahr 2024 aus dem Prozess und der Projektentwicklung ausgestiegen. In dem Knotenpunkt-Projekt wurde seitens des TVO keine Chance mehr gesehen, seine sportlichen neben den angedachten weitergehenden ortsgesellschaftlichen Aktivitäten der anderen Vereine als Gemeinschaftsprojekt verwirklichen zu können. Damit ist das Knotenpunkt-Projekt in der bis dahin angedachten Form am Standort der Turnhalle nicht mehr realisierbar.

Seit Sommer 2024 treibt der Heimatverein Osberghausen (HVO) die erarbeitete Projektidee voran. Da die Turnhalle als möglicher Realisierungsort nicht mehr verfügbar ist, wurde sich für eine kleinere Variante ausgesprochen – die Idee des Mobilen Dorftreffs Osberghausen wurde geboren, in dessen Mittelpunkt ein Bürgerbus sowohl als stationäre als auch als (teil)mobile Variante steht.

Im Herbst 2024 wurde ein erstes Nutzungskonzept (u.a. offener Treff, Wohnzimmer, Spielabende, Weihnachtscafe, Osterfrühstück, Sommergrillen, kleinere Veranstaltungen u.a.m.) ausgearbeitet sowie die Rahmenbedingungen geprüft. Nach der Zusicherung eines Grundstücks Anfang 2025 (als Standort für den Bus) wurden anschließend Finanzierungsansätze zum Bus-Erwerb und der notwendigen Ausstattung erarbeitet. Zur Finanzierung des Vorhabens wird ein Finanzierungsmix aus öffentlichen Fördermitteln, Mittel aus lokalen Stiftungen sowie ein Crowdfunding angestrebt.

Im Jahr 2025 wird das bestehende Nutzungskonzept an die veränderte Projektsituation angepasst. Parallel dazu erfolgt eine Konkretisierung der Organisationsstrukturen des Vereins für die Perspektive der Nutzung, sodass die Rahmenbedingungen für das Projektvorhaben gesichert sind und sich der Mobilen Dorftreffpunkt in den kommenden Jahren etablieren kann.

Das Knotenpunkt-Projekt in Osberghausen gehört zu den Pilotprojekten im Aktivierungs- und Transferprozess „Das Gute Leben selbst gemacht – Knotenpunkte des öffentlichen Lebens im Bergischen RheinLand“ der REGIONALE 2025 Bergisches RheinLand. Die REGIONALE hat dem Projekt 2025 den C-Status verliehen.

Weiterführende Links:
https://www.osberghausen.de/unser-dorfbus/

Stand: April 2025

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