Dorfwiese Schachenauel, Lohmar-Neuhonrath

In Lohmar-Neuhonrath wurde ein ehemals verwildertes Grundstück mit viel Kreativität und Unterstützung aus der Nachbarschaft zu einer Gemeinschaftswiese umgewandelt, die nun das Herzstück des Dorfgemeinschaftslebens bildet.

Themenfelder des Knotenpunktes
Fit durch den Alltag
Quatschen, trinken, spielen

Ausgangslage
Das Ortsbild von Neuhonrath ist geprägt von einer Siedlung mit Einfamilienhäusern mit eigenem Garten. Einen Dorftreffpunkt oder eine Dorfkneipe fehlte dem Ort bislang.

Initiative
Zu Corona-Zeiten und während des ersten Lockdowns bekam die Familie rund um Caro Schulte-Bisping die Gelegenheit, ein Grundstück am Ende ihrer Straße, damals eine wilde Brennnessel- und Brombeerwüste, für 100 Euro im Jahr zu pachten. Rund 150 Haushalte aus der Siedlung fanden sich schnell in einer WhatsApp-Gruppe zusammen und unterstützen die Idee, aus dem Grundstück eine Gemeinschaftswiese für das Dorf zu machen. Gemeinsam wurde das verwilderte Grundstück in eine naturnahe Gemeinschaftsfläche umgewandelt.

Idee und Funktionen
Die 10.000 Quadratmeter große Dorfwiese ist mehr als ein Gemeinschaftsgarten mit Gemüsebeeten zum Selbsternten. Die Wiese ist vielmehr ein Ort, an dem öffentliches Leben und Miteinander stattfindet, an dem das Dorf zusammenkommt. Egal, ob als naturnahe Erlebnislandschaft für Kinder oder als Generationentreff auch für Hochbetagte, die Dorfwiese soll bewusst eine Anlaufstelle für alle Altersklassen sein. So werden auf der Wiese Boule oder Badminton gespielt, am wöchentlichen Lagerfeuer-Abend Stockbrot gebacken oder samstags Open-Air-Gottesdienste veranstaltet. Ein schwarzes Brett informiert die Dorfbewohner*innen über aktuelle Angebote wie Generationentreffs, Märchenstunden im Tipi oder Yoga auf dem Fußballplatz. Zudem gibt es einen offenen Bücherschrank.

Die Wiese stellt auch für Grundschule und Kindergarten ein beliebtes Ausflugsziel dar, aber auch Wandernde legen gerne einen Stopp ein. Darüber hinaus kann sie für Kindergeburtstage und Betriebsausflüge genutzt werden.

Besonderheiten
Eine Besonderheit ist, dass für die Gestaltung des Gartens kein Geld nötig ist. Viele Pflanzen und Setzlinge kamen aus den Privatgärten, Saatgut wurde geschenkt. Auch Holz und Gartenmöbel mussten nicht neu angeschafft werden, sondern kamen vom Sperrmüll bzw. aus dem Keller der Dorfbewohner*innen. Beispielsweise wurden alte Feuerwehrschläuche zu einem Dach über der Terrasse als Pergola geflochten.

Aktueller Stand
Die ehemals verwilderte Wiese hat sich in kurzer Zeit zu einer naturnahen Erlebnislandschaft im Aggertal und zum beliebten Draußen-Treff für alle Generationen entwickelt. Auch der WDR war bereits vor Ort und hat von den Eindrücken berichtet.

Von den Erfahrungen und der Umsetzung des Projektes berichtete die Projektinitiatorin Caro Schulte-Bisping beim dritten digitalen Forum im Rahmen des Transfer- und Aktivierungsprozesses am 28. Juni 2024. Ihre Präsentation sehen Sie hier.

    Weiterführende Links
    https://aok-foerderpreis.netzwerk-nachbarschaft.net/rh/nachbarschaften/dorfwiese-schachenauel

     

    Titelfoto: REGIONALE 2025 Julia Holland

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