Gut Kremershof, Wipperfürth-Heid

Das Gut Kremershof war lange ein traditioneller, landwirtschaftlicher Betrieb und wird nun von einer neu gegründeten gemeinnützigen Genossenschaft auf eine zukunftsfähige Landwirtschaft umgestellt. Der Hof bietet darüber hinaus viel Potenzial, dass durch weitere kreative Ideen ausgeschöpft werden soll.

Themenfelder des Knotenpunktes
Kartoffeln, Milch & grüne Bohnen

Ausgangslage
Der Kremerhof in Wipperfürth-Heid ist über viele Generationen traditioneller Familienbetrieb, der auf Forst- und Viehwirtschaft spezialisiert ist. Seit 2016 wird das Gut biologisch bewirtschaftet. 2020 wurded der biologische Milchbetrieb eingestellt, da für die junge Landwirt-Familie das aktuelle System nicht mehr vertretbar scheint. Seitdem läuft die Umgestaltung zu einer zukunftsfähigen Landwirtschaft.

Initiative
Die jungen Landwirt*innen stellten nicht nur ihren Betrieb grundlegend um, sondern gründeten auch eine gemeinnützige Genossenschaft mit Gemüsegärtnerei, die als Solidarische Landwirtschaft (SoLaWi) ein breites Netz an Unterstützer*innen hat. Seit April 2021 wirkt die SoLaWi Hofkollektiv eG auf Gut Kremershof, mit dem Ziel nachhaltige Landwirtschaft erfahrbar zu machen. Mittlerweile zählen über 350 Menschen zu den Genossenschaftsmitgliedern.

Idee und Funktionen
Gemeinsam mit dem Hofkollektiv ist am Gut Kremershof ein vielfältiger und nachhaltiger Begegnungsort entstanden. Neben der Lebensmittelproduktion- und Versorgung durch die SoLaWi wird das Gut auch durch kulturelle und ökologische Bildung, Mitmachangebote und Hoffeste zu einem Ort des Miteinanders.
Darüber hinaus arbeitet die Genossenschaft an einem Konzept, in einem leerstehenden Stall Coworking-Arbeitsplätze einzurichten und einen ehemaligen sanierungsbedürftigen Kuhstall zu einer Senior*innen-WG umzubauen.

Der Kremershof gehört zur Initiative „Solidarische Landwirtschaft“. Der SoLaWi-Ansatz verbreitet sich auch im Bergischen RheinLand: so gibt es neben der SoLaWi in Wipperfürth auch seit 2017 die SoLaWi Oberberg, die fünf Erzeugerbetriebe mit den Mitgliedern bzw. Ernteteiler*innen vernetzt, sowie die SoLaWi eco:much am Hecknaafer Hof in Much.

Besonderheiten
Die Verteilung der Ernteanteile erfolgt zu festen Zeiten in den sogenannten Depots (Verteilstationen), die in unterschiedlichen Ortschaften in der Region eingerichtet wurden, sogar in Köln gibt es einige Abholorte. Häufig sind diese Station auch Privatdepots, d.h. z.B. Hinterhöfe, Carports oder Garagen, die von SoLaWi-Mitgliedern für die Verteilung der Lebensmittel zur Verfügung gestellt werden.

Der Umbau der Landwirtschaft auf Gut Kremershof gilt als Beispiel für eine zukunftsfähige Landwirtschaft im Bergischen Land.

Aktueller Stand und Ausblick
Die Genossenschaft verfolgt noch viele weitere Ideen und kleine Projekte. Beispielsweise ist der Bau einer „Manufaktur“ (einer Wasch- und Packstation für die Gemüsegärtnerei, die gleichzeitig als multifunktionaler Begegnungs- und Lernort gedacht ist) geplant.

Weiterführende Links
https://www.hofkollektiv.bio/landwirtschaft
https://www.gut kremershof.de 

Titelbild: Hofkollektiv eG

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