Kramerhaus
In Kooperation von Tri-Café,Stadtbücherei und deren Förderverein entsteht im denkmalgeschützten Kramerhaus ein lebendiger Begegnungsort im Burscheider Zentrum. Alle drei Partner*innen sehen ein großes Potenzial in der Nutzung von räumlichen und personellen Synergien für das zukünftige Kramerhaus.
Ausgangslage
Seit 2016 ist das Tri-Café, eine interkulturelle, inklusive und intergenerative Begegnungsstätte, in einer Villa außerhalb des Zentrums von Burscheid angesiedelt. Nach der Sanierung des sogenannten Kramerhauses, einem denkmalgeschützten Fachwerkhaus im Zentrum Burscheids, wird das Tri-Café in dessen Erdgeschoss umziehen. Das Obergeschoss wird durch einen „Maker-Space“ als räumlich und programmatisch Erweiterung der Stadtbücherei belegt werden.
Das Kramerhaus wurde 2020 von der Stadt Burscheid erworben und liegt unmittelbar benachbart zur Stadtbücherei. Ein Durchbruch von Stadtbücherei zu Kramerhaus im Obergeschoss soll zukünftig die Erschließung und die Barrierefreiheit, über den Aufzug der Stadtbücherei, gewährleisten. Der Bauantrag zum Umbau des Kramerhauses wurde bereits 2023positiv beschieden und der Auftrag zur Sanierung 2024 vergeben. Die Planung sieht eine Fertigstellung der Immobilie für Ende 2024/ Anfang 2025 vor.
Initiative
Den Tri-Café e. V. gibt es seit 2016. Der Verein zählt aktuell 25 Mitglieder*innen und hat einen Vorstand bestehend aus drei Personen. Das Tri-Café ist ein soziokultureller Treffpunkt, steht verschiedenen Initiativen und Vereinen gegen Spenden als Beteiligung bei den Betriebskosten zur Verfügung (z. B. Kinderschutzbund, NABU, Selbsthilfegruppen, interkulturelle Kochgruppe), ist Anlaufstelle für Geflüchtete und hat in den vergangenen Jahren ein vielseitiges und regelmäßiges Angebot aufgestellt (u. a. Formate wie Repair-Café, Männerkochgruppe und Vinyl-Treff). Bisher werden für Aktivitäten die Räumlichkeiten einer leerstehenden Villa genutzt. Durch den Umzug in die zentralen Räumlichkeiten des Kramerhauses mit besserer Erschließung erhofft sich das Tri-Café mehr Zulauf.
Die Stadtbücherei Burscheid und der zugehörige Förderverein möchten mit dem zusätzlichen Angebot „Makerspace“ ihren Einzugsbereich erweitern und zusätzliche Zielgruppen ansprechen. Die Stadt Burscheid ist Unterstützer der Projektidee und sehr an der Belebung des Gebäudes und somit auch der Burscheider Innenstadt interessiert. Die Stadt ist Bauherrin bei der Sanierung des Gebäudes.
Idee und Funktionen
Tri-Café, Stadtbücherei und deren Förderverein sterben gemeinsam in Kooperation mit der Stadt Burscheid einen „Dritten Ort“ für die Burscheider Stadtgesellschaft an. Es soll ein Begegnungsort des Austauschs von Wissen aber auch Anlaufstelle für praktische Hilfe und gemeinsame Aktivitäten entstehen, der insbesondere durch die Zusammenarbeit von Kommune und Engagement ermöglicht wird. Die Verschränkung der verschiedenen Nutzungen bietet ein großes Potenzial und Möglichkeiten für räumliche, personelle und programmatische Synergien.
Besonderheiten
Das Kramerhaus liegt zentral in der Burscheider Stadtmitte. Eine gute verkehrstechnische Anbindung ist gewährleistet, wodurch sich die Akteur*innen eine hohe Frequenz bei ihren Angeboten erhoffen.
Das Tri-Café wird am derzeitigen Standort bereits gut angenommen. Der Verein ist gut vernetzt und kann auf einen Pool von vielen ehrenamtlich Engagierten zurückgreifen.
Aktueller Stand und Ausblick
Die Rahmenbedingungen im Kramerhaus unterscheiden sich von denen des derzeitigen Standortes des Tri-Cafés. Der Fokus liegt zunächst auf der Unterstützung des Vereins hinsichtlich des Aufbaus einer tragfähigen Organisationsstruktur, angepasst an den neuen Standort, die reduzierten Räumlichkeiten und das erweiterte Programm. Außerdem wird ein Belegungsplan erarbeitet, um die Auslastung der Räumlichkeiten in den Blick zu nehmen und mögliche Lücken zur Vermietung oder zur Verfügungstellung an Dritte zu identifizieren.
Für das Kramerhaus wird eine gemeinsame Organisations- und Betriebsform der verschiedenen Akteur*innen angestrebt, die im Laufe des Prozesses kooperativ erarbeitet wird. Gemeinsame Aktionen wie eine Fotoausstellung sowie die Teilnahme am Bergischen Feierabendmarkt sind erste Schritte zur Erprobung jener neuen kooperativen Organisationsform.
Für die Nutzungsüberschneidungen im Kramerhaus, insbesondere für den Multifunktionsraum im 1. Obergeschoss, wird eine Nutzungsvereinbarung als Anhang an einen ebenfalls noch auszuhandelnden Mietvertrag mit der Stadt erarbeitet.
Das Kramerhaus in Burscheid gehört zu den Pilotprojekten im Aktivierungs- und Transferprozess „Das Gute Leben selbst gemacht – Knotenpunkte des öffentlichen Lebens im Bergischen RheinLand“ der REGIONALE 2025 Bergisches RheinLand und wird somit aktiv bei der Projektqualifizierung unterstützt. Es hat im Juni 2024 den B-Status der REGIONALE 2025 erhalten.
Stand: Juni 2024
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