Culturkirche Oberberg, Engelskirchen-Osberghausen
Gelungenes Beispiel einer Kirchen-Umnutzung: Die CulturKirche in Engelskirchen-Osberghausen ermöglicht kulturelle Teilhabe im eher ländlich geprägten Raum und fördert den gemeinsamen Dialog.
Themenfelder des Knotenpunktes
Kultur vor Ort
Die Kirche im Dorf lassen
Ausgangslage
Im Bergischen RheinLand gibt es viele Kirchen und Kapellen. Auch jene Gotteshäuser obliegen dem gesellschaftlichen Wandel und werden weniger genutzt und besucht – so auch in Engelskirchen-Osberghausen. Mit St. Mariä handelt es sich um eine kleine Gemeinde (200 Mitglieder), die heutzutage nur noch wenig in ihrer klassischen Funktion genutzt wird: Beispielsweise findet die Messe hier nur noch einmal im Monat statt. Dies wurde zum Anlass genommen, mit einer Umnutzung neue Perspektiven für den sakralen Bau und gleichzeitig auch für das Dorf in den Blick zu nehmen.
Initiative
Wie kann man Gebäude weiternutzen und wieder einen belebteren und aktiven Ort für das Dorf daraus machen, um die Kirche in ihrer Funktion als Versammlungsort zu stärken? Mit dieser Frage beschäftigten sich Kreisdechant Christoph Bersch und Diakon Patrick Oetterer und entwickelten 2016 die Idee der CulturKirche Oberberg. Seitdem kümmert sich Oetterer ehrenamtlich um die CulturKirche. Darüber hinaus gibt es ein Netz aus Kooperationspartner*innen, neben kirchlichen Organisationen gehören dazu auch die Gemeinde Engelskirchen und die Halle 32 aus Gummersbach sowie die Oberbergische Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit und der Bergische Geschichtsverein (Abteilung Oberberg).
Idee und Funktionen
Mit der CulturKirche wurde ein Ort geschaffen, der kulturelle Teilhabe möglich macht und gleichzeitig eine Belebung für das Dorf schafft und den Dialog fördert. Der Kirchenraum wird multifunktional genutzt, sowohl für die Messe als auch für ein umfassendes Kulturprogramm. Das Programm umfasst verschiedene Veranstaltungen von Konzerten über Lesungen, Vorträge, Ausstellungen und auch Workshops. Neben den Auftritten gehört aber auch der Austausch im Anschluss an Veranstaltungen zum Konzept, einerseits unter den Besuchenden anderseits auch mit den Künstler*innen. Dafür wird das angrenzende Pfarrheim genutzt, welches auch von weiteren Vereinen für Dorfaktivitäten genutzt wird. Die Kirche ist außerdem ein Anziehungspunkt für Besucher*innen, da sie Pilgerstation für Rad-Pilger*innen ist.
Besonderheiten
Die CulturKirche stellt ortsansässigen Vereinen und Initiativen Räumlichkeiten zur Verfügung, da es nach Wegfall der Turnhalle derzeit keinen Ort in Osberghausen gibt, in dem diese ihre Dorfaktivitäten durchführen können.
Aktueller Stand und Ausblick
Das Programm der CulturKirche ist in der Region über Osberghausen hinaus bekannt und wird gut angenommen – es gibt noch viele weitere, Ideen die zukünftig noch realisiert werden sollen. Seit neustem ist die CulturKirche auch offiziell eine Station zur Förderung von Biodiversität (im Rahmen des Projekts Biodiversitäts-Check in Kirchengemeinden (BiCK)), erste Ideen wie beispielsweise die Anbringung von Nistkästen oder auch die Erstellung eines Nutzgartens werden aktuell gesammelt.
Weiterführende Links
https://www.culturkirche-oberberg.de/start/
Titelfoto: REGIONALE 2025 Agentur GmbH Julia Holland
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